Das "Tagesgeschäft" im Katastrophenschutz läuft weiter
Die SARS-CoV-2 Pandemie ist derzeit das vorherrschende Thema und beschäftigt auch die Helfer und Einsatzkräfte des DRK-OV Eisenberg / Pfalz in vielen Bereichen. Dennoch müssen auch weiterhin die Einsätze bewältigt werden, welche nicht durch die Pandemie verursacht werden - allerdings unter erschwerten Bedingungen.
Bereits zum dritten mal in diesem Monat wurde am Montag Abend der beim DRK-OV Eisenberg stationierte Rettungswagen des Katastrophenschutzes alarmiert. Dieser rückt insbesondere dann aus, wenn Einstzkräfte der Feuerwehr bei Einsätzen abgesichert werden müssen (wie gestern bei einem Waldbrand in Dannenfels), besonders viele Verletzte zu Versorgen sind oder besondere Technik benötigt wird. Der Rettungswagen verfügt z.B. über die technische Ausstattung zur Messung von Kohlenmonoxid-Vergiftung und wird auch zu diesem Zweck bei entsprechenden Einsätzen zur Unterstützung alarmiert (so z.B. letzte Woche nach Kriegsfeld).
Neben dem Rettungswagen ist in Eisenberg auch die Schnelleinsatzgruppe "Betreuung" (SEG B) stationiert. Diese versorgt z.B. die Unverletzten bei einer Evakuierung, kümmert sich um die Einrichtung von Notunterkünfften oder stellt entsprechende Infrastruktur für andere Einsatzkräfte (z.B. bei lang andauernden Einsätzen) her. Im Rahmen der Pandiemie haben Einsatzkräfte der SEG B z.B. das Abstrichzentrum und die Corona-Ambulanz in Kirchheimbolanden technisch geplant und aufgebaut.
Die Einsatzkräfte in diesen Einheiten haben daher auch sehr unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte: Während ein Teil der Einsatzkräfte sich mehr um die medizinische und sanitätsdienstlichen Aufgaben kümmern, haben andere einen Schwerpunkt bei der psychosozialen Betreuung von Betrofffenen oder bei der technischen Umsetzung.
Unabhängig vom Schwerpunkt der Einsatzkräfte, laufen alle Einsätze und auch die Vorbereitung darauf unter erschwerten Bedingungen. Dies fängt bei den zusätzlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen an (z.B. durch Tragen von Mund-Nase--Schutzmasken bei allen Arbeiten und Einsätzen) und setzt sich über die Materialpflege und Ausbildung fort. Da die eigentlich wöchentlich stattfindenden Übungsabende derzeit nicht stattfinden können, müssen hier besondere Lösungen gefunden werden. Während die Pflege, Wartung und Reparatur des Materials nun alleine oder nur ein kleinen Teams erfolgt, müssen für die Aus- und Weiterbildung e-learning Inhalte erarbeitet werden oder Besprechungen per Videokonferenz stattfinden. Die Ausbildung neuer Einsatzkräfte ist derzeit fast unmöglich, da vorerst alle Kurse abgesagt wurden.
Auch finanziell stellt die Situation eine große Herausforderung dar. Während aufgrund der Situation die Kosten z.B. bei der Materialbeschaffung steigen, fallen wichtige Einnahmequellen weg. Auch wenn der Landkreis die Hauptaufgaben im Katastrophenschutz finanziert, trägt das DRK die Kosten für die eigene Vorhaltung (z.B. einen weiteren Krankentransportwagen, einen Mannschaftswagen, Anhänger, Stromaggregate, Feldbetten etc.) sowie die Gebäudeinfrastruktur. "Diese Vorhalteung zum Schutz unserer Bevölkerung finanzieren wir im Normalfall durch die Einnahmen aus Sanitätswachdiensten, dem Kindertransport oder der Vermietung unserer Räumlichkeiten für Kurse. Einen weiteren wichtigen Beitrag leisten unserer Fördermitglieder mit ihrem Mitgliedsbeitrag." so Schatzmeister Björn Becker. "Ein Großteil dieser Einnahmen ist derzeit komplett weggebrochen. Die laufenden Kosten für den Unterhalt laufen jedoch weiter. Dringend notwendige Investitionen z.B. in neue Garagen rücken damit in weite Ferne".
Auch der Vorsitzende Markus Krauß sieht hier Probleme für die Zukunft: "Im Moment konzentrieren wir unsere Zeit und Kraft auf die aktuellen Aufgaben. Auch der ad hoc organisierte Einkaufservice, der dank der vielen freiwilligen Helfer sehr gut läuft, erfordert viel organisatorischen Zeitaufwand. Zeit, die jedoch im Sinne der Menschen hier vor Ort gut investiert ist." Dennoch wird man schauen müssen, wie die weitere Finanzierung sichergestellt werden kann. Auch dies erfordert Zeit, Zeit die alle Verantwortlichen ehrenamtlich aufbringen. "Wir hoffen, dass trotz der auch für Unternehmen wie auch Privatpersonen wirtschaftlich schwierigen Situation wir durch Spenden einen Teil der fehlenden Einnahmen kompensieren können", so Krauß.
Wer als Helfer in der CORONA-Hilfe, im Katastrophenschutz oder bei den Sozialen Angeboten unterstützen möchte, kann sich an hilfe[at]ov-eisenberg.drk.de wenden.
Eine finanzielle Unterstützung kann an folgendes Spendenkonto erfolgen:
Vereinigte VR Bank Kur- und Rheinpfalz
IBAN: DE07 5479 0000 0010 6280 67
BIC: GENODE61SPE